Osteopathie.
Wenn sich die unterschiedlichen Strukturen des Körpers in einem optimalen Zustand befinden und auf faszialer, biomechanischer, muskulärer, nervaler, zirkulatorischer und endokriner Ebene harmonisch zusammenwirken, resultiert daraus Gesundheit. Die jeweiligen körperlichen und geistigen Eigenschaften bilden dabei die spezifische körperlich-geistige Wahrnehmung, aus der die mentalen Einstellungen und Fähigkeiten des jeweiligen Menschen resultieren.
Die Osteopathie betrachtet die Ganzheit des Menschen in ihrer somato-viszeral-psychischen Einheit und Wirkungsweise. Sie umfasst die Eigenschaften und Aspekte, die das Leben ausmachen, und erkennt die Gesetzmäßigkeiten an, die das Leben auf der Erde bestimmen. Diesen Gesetzmäßigkeiten sind Tiere, Pflanzen und auch Menschen unterworfen. So verstehen wir unter Gesundheit ein harmonisches Zusammenwirken von Körper, Seele und Geist. Dabei beeinflussen die Umwelt- und Lebensfaktoren den Zustand des Menschen in seiner Körper-Geist-Seele-Einheit. Zu den Lebensfaktoren gehören u.a. die Ernährung, die Bewegung, das Wasser, die Luft, Sonne, der Wach-Schlaf-Rhythmus, das Aktivitäts-Ruhe-Verhältnis.
Für uns stellt die Gesundheit einen „positiven Zustand“ dar, der mehr als die Abwesenheit von Krankheit bedeutet. So ist unser Ziel, die Gesundheit als Perfektion und Harmonie nicht in Teilen des Körpers, sondern im gesamten Körper zu verwirklichen.
Die Osteopathie umfasst spezielle manuelle Diagnose- und Therapiemethoden mit dem Schwerpunkt auf den strukturellen Beziehungen und Wechselwirkungen der verschiedenen Gewebe. Das Ziel einer osteopathischen Behandlung sind die Erhöhung der individuellen Lebensqualität des Patienten, die Verbesserung des strukturellen und dynamischen Gleichgewichts in seinen Körpersystemen sowie die Ökonomisierung seines Energieverbrauchs. Der Patient wird in seiner Eigenschaft als Ganzheit erfasst.
Im Heilungsprozess ist der Patient mit aufgefordert, die Bedingungen zu erkennen und in sein Leben zu integrieren, die ein normales Wirken seiner eigenen biologischen Kreislaufprozesse und seiner Selbstheilungskräfte ermöglichen (Ernährung, Wach-Schlaf-Rhythmus, Bewegung, Sinnfindung usw.).

Eine osteopathische Behandlung versucht also, einerseits homöostatische Dynamiken zu unterstützen und andererseits Störungen in Beziehungen zwischen Strukturen oder zwischen Organismus und äußeren Einflüssen zu erkennen, zu differenzieren und zu relativieren und schließlich eine Integration auf einer höheren Organisationsstufe zu unterstützen. Diese resultiert nicht nur möglicherweise in einer Auflösung von Krankheitssymptomen, sondern unterstützt ebenso die Entwicklung von Resilienz im Nervensystem, eine freiere Atmung, das Empfinden von mehr Energie und einem „Im-Fluss-Sein“ sowie eine bessere mentale und physische Gesundheit. Dabei wird der Patient nicht durch den Behandler geheilt, sondern es ist vielmehr der Organismus, der durch die Impulse der osteopathischen Behandlung zu einer Selbstkorrektur geführt wird, und die eigene Homöostase, die in die Lage versetzt wird, den erkrankten Teil zu heilen.